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4.Tag - ca. 1.900 Hm, 87 km – „Lagooooo“

Chiavenna – Comersee – Val Telina – Rifugio Dordona

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Frühstück gibt es sogar ohne Betteln bereits um 7:00 und der Preis ist auch in Ordnung (Zur Schweiz quasi ein Schnäppchen). Daher spreche ich wieder einmal eine Empfehlung aus: http://www.albergoaurora.it/

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…Pool wäre auch vorhanden

Der „Schlenkerer“ zum Comersee führt uns über die Strasse durch Chiavenna (327).

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Glücklicherweise finden wir den Radweg zum Lago di Mezzola (200) und folgen diesem.

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der neu asphaltierte Radweg

Wir münden an dem im Morgennebel liegenden See. See im Nebel inklusiv Fischerboot – geht’s noch kitschiger?

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Um den See herum wird noch an Teilen des ganz speziellen Radweges gearbeitet. Zwischen Hang, Straße, Eisenbahn und See noch einen Radweg zu quetschen, ist ja auch nicht so einfach.

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Die Fahrt durch einen alten Tunnel erinnert uns gleich an die Parenzana in Kroatien und eine neu gebaute Unterführung wird von uns quasi eröffnet.

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Irgendwann ist aber Schluss mit lustig und wir müssen auf die verkehrsreiche Strasse ausweichen.

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Nicht mehr ganz so lustig, hoffentlich ist der Radweg bald fertig

Wir steuern nach Colico und fahren gleich zum Ufer – Lagoooooooooo!! Na, Ja - noch nicht ganz der richtige!

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Comersee

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Aber wieder einer dieser optisch beeindruckenden Plätze!

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Wegen der bereits hohen Temperaturen würde ich lieber gleich das nächste Ziel ansteuern. Da kennt der Reiseleiter Martin aber keinen Pardon und die Hafenbar wird angesteuert. Ok, es war die richtige Entscheidung – ist einfach schön, hier zu sitzen und etwas blöd durch die Gegend zu schauen.

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seeeehr gemütlich

Es kostet dann allerdings sehr viel Überwindung, aufzustehen und weiter zu fahren – ich bin schon in Versuchung, einen Liter zu bestellen.

Und jetzt ratet mal, woher die Chefin des Hauses kommt – Eine Steirerin aus Bad Radkersburg, die die Liebe hierher verschlagen hat. Ja oft hat man auch Pech im Leben.

Unwillig, aber doch, fahren wir zurück und biegen ins Val Telina Richtung Sondrio ab. Zuerst versuchen wir’s auf der Hauptstraße, verlassen diese aber wegen des starken LKW Verkehrs.

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Bald finden wir den Radweg und folgen diesem ins Tal hinein.

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Bis Regoledo ist dieser auch eine gute Wahl, dann wird es allerdings wieder einmal witzig. Nachdem der Radweg plötzlich im Gemüse unmotiviert endet, wird die Suche nach einer Weiterfahrmöglichkeit kompliziert.

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Ende der Ausbaustrecke!

In unserem gebrochenen Italienisch versuchen wir, Hilfe zu finden. Ein älterer Radfahrer ist recht hilfsbereit und führt uns wieder auf den richtigen Weg. Als wir glauben, alleine weiter zu finden, treten wir in die Pedale und stehen bald vor einer Furt durch einen Bach.

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Sonst werden 1000 Fotos geschossen von meinen Kunststück natürlich keines

Sieht ja recht tief aus und da sollen wir durch? Was soll’s „Mut kann man sich nicht kaufen“ und ich trete an und schaffe das Kunststück auch fast fehlerfrei. Nur einmal muss ich kurz mit den Fuß hinunter, da ragt aber glücklicherweise ein Stein aus dem Wasser. Diese Aktion findet den respektvollen Applaus eines Mannes, der mit seinem Enkel am Wasser spielt. Nützen tut das natürlich nichts. da ich beim Treten durch den Bach mit dem ganzen Schuh mehrmals komplett im Wasser eintauche und daher völlig nass werde. Martin kommt auch nicht fehlerfrei durch und steht im Wasser. Fritz und Peter sind schlauer und ziehen sich die Schuhe aus und waten so durchs Wasser. Witzig! – Aber am lustigsten findet die Aktion unser wegweisender Mann, der für die Überquerung die Brücke weiter oberhalb verwendet – so eine Memme!

Bei dieser Hitze mach ich mir aber gar nicht die Mühe, die Socken zu wechseln – das wird wohl auch so trocknen. Nach dieser Aktion wird die Radwegsuche wieder einfacher und wir können Kilometer machen.

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Römerbrücke in groß

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Blick talauswärts

Bei Paniga steht ein Verkehrszeichen, welches darauf hinweist, dass die Straße in einem Kilometer als Sackgasse endet. Die Jungs sind nach der heutigen Radweg-Suchaktionen etwas in Sorge. Aber keine Angst, nach Desco kommt man mit dem Auto zwar nicht mehr weiter, mit dem Bike jedoch schon:  Die verfallene, weiterführende Strasse ist noch als schmaler Weg vorhanden und für uns bestens geeignet.

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Nach der optisch netten Abfahrt münden wir direkt an einer Panini Bude. Aus rein sicherheitstechnischen Gründen genehmigen wir uns ein Bierchen und ein Panini – wer weiß, wo der nächste Kalorienlieferant ist!

Wir wechseln jetzt wieder auf die Hauptstraße, um ins Ristorante La Brace zu gelangen. Martin dürstet nach einem Augustiner Edelstoff. Das Gasthaus sieht sehr motiviert aus.

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La Brace, witziger Baustil

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Jeder Reiseleiter hat seine ganz eigenen Vorlieben

Da es allerdings noch zu früh ist, steht nur die kleine Karte zur Verfügung. Egal, wir werden fündig und ein Liter Wein hilft auch weiter.

Fazit zum Lago di Como Schlenkerer? So wie es aussieht, wird fleißig am Ausbau des Radweges von Chiavenna zum Comersee gearbeitet und auch der Radweg ins Val Telina ist schon zum Großteil fertig. Wenn diese fertig sind und man die „very very very nice Views“ bedenkt, ein absolutes Muss. Mit den unfertigen Wegen ist es noch etwas mühsam – aber dafür umso lustiger.

Eigentlich sind wir ja schon an unserem planmäßigen Ziel für heute - aber den ganzen Nachmittag nur „abchillen“ – da nehmen wir doch lieber knappe 1.600 Höhenmeter am Stück bei über 30 Grad in Angriff.

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…oder hatten wir nur Angst vor den Stiegen?

Es geht hinüber nach Fusine (283) und ab jetzt folgt unsere Transalp eher unbekannten Routen in die Bergamasker Alpen. (danke alpenzorro.de)

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Von Fusine (283) führt die asphaltierte Strasse in vielen Kehren und angenehmer Steigung hinauf.

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Die Bäume und ein paar Wolken sorgen für Schatten und die Auffahrt ist wesentlich angenehmer als erwartet. Immer wieder sind einige Wochenendhäuschen am Straßenrand und desto weiter man nach oben kommt, desto besser werden auch die Ausblicke.

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Blick zurück in Val Telina

Ab einer Höhe von 1.100 m wird der Weg teilweise sogar flach oder führt leicht hinunter – mir schwant fürchterliches – wie war das gleich: Höhenmeter pro Kilometer und wenn ein Kilometer flach ist, dann mehr Höhenmeter auf Kilometer, oder so?

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Steine gibt es genug

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letztes Flachstück

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die Madonna hilft uns jetzt auch nicht mehr

Aber wer wird denn gleich den Teufel an die Wand malen? Und dann kommt die Mauer – ab einer Höhe von ca 1.250 zeigt der Weg immer steiler nach oben. Nur weil er zum Großteil betoniert ist, kann man ihn überhaupt befahren.

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Lawinenreste auf knapp 1.300 – die dürfte dicker gewesen sein

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Eigentlich wäre ja der Schiebemodus sinnvoller, heute lässt mich aber mein Kopf nicht und ich kämpfe die Höhenmeter fahrend hinauf. Als ich das ganze Unterfangen bereits aufgeben will, wird der Weg endlich wieder flacher und ich kann wieder mit „normalerem“ Puls fahren. Allerdings hat die Steilpistenpassage viele Körner gekostet und ich habe auch mit diesem „flachen“ Weg zu kämpfen. Der oberste Teil des Weges sieht relativ neu aus und ist schön angelegt. Da dürfte ein Baggerfahrer Erbarmen mit uns Bikern gehabt haben.

Das Rifugio Dordona (2.000) kann man bereits von weit unten sehen, entsprechend langsam kommt es näher. Als ich das Rifugio endlich erreiche, reicht es nur noch für die Frage, ob wir hier schlafen können und die Bitte um Bier. Beides kein Problem! Selten habe ich mich so erschöpft hingesetzt. Nach zwei Bierchen geht es aber schon wieder und langsam trudeln auch meine Brüder ein und die sehen auch nicht undurstig aus.

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Blick vom Rifugio hinunter auf den Weg – das ist der „flache“ obere Teil

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So glücklich sieht Peter nach 1.600 am Stück aus - Gratuliere

Nach ausgiebiger Mineralstoff-Auffüllung geht es ab zum Beautycheck. Wir bekommen zwei schöne Vierbett-Lager zugewiesen, welche auch über Dusche und WC verfügen. Das Essen ist ausgezeichnet und Nachspeise für die Eltern gibt es auch. Der Abend klingt beim Kartenspiel und ein paar Litern Wein aus. Das Wirtepärchen zieht sich einstweilen die Simpsons rein und wir dürfen aufbleiben, so lange wir wollen. Sehr alt werden wir allerdings nach dem heutigen Tag nicht und gehen bald zufrieden schlafen.