Idrosee – Bondone – F.le Berard - Idrosee
Das Frühstück ist zwar schon für 7:30 ausgemacht, der ganze Laden ist aber am Morgen verriegelt und kein Personal ist zu sehen. He, was soll das!? Die Bedienung hat anscheinend auch ein schlechtes Gewissen, als sie ihren Wagen um 7:45 im Highspeed um die Kurve steuert und mit quietschenden Reifen „einparkt“ – Verschlafen, oder was?! Es sei ihr verziehen, es gibt dafür ein großes Frühstück mit allem Schnick-Schnack.
Der Idrosee am Morgen
Eigentlich hätte ich ja nie geglaubt, das wir bei der heurigen Transalp am achten Tag so genau im Plan liegen. Das schöne Wetter und die eine Leistungsexplosion in Arosa haben wohl sehr dazu beigetragen. Was macht also ein Transalper, der eigentlich Reserve-Tage eingeplant hat, jedoch genau auf Plan liegt? Genau, er macht eine Extra Runde!
Da es uns am Idrosee so gut gefällt, entsteht der Plan, hinauf nach Bondone (763) zu fahren und dort eine Unterkunft für den heutigen Abend zu checken. Dadurch wäre die morgige Etappe zum Gardasee auch gleich etwas entschärft. Wenn es mit der Unterkunft nicht klappt, können wir noch immer in Bondone andere Entscheidungen treffen.
Gesagt, getan – die Querung hinüber nach Miralago entlang des Seeufers ist recht spaßig und einige Brückenstege führen über das versumpfte Gebiet.
Radweg entlang des See mit witzigen Stegen
Die Auffahrt über die Strasse nach Bondone ist bald erledigt, aber in den engen Gassen finden wir das einzige Hotel Albergo Alpina fast nicht.
Die Auffahrt…
nach Bondone
jede Menge steile verwinkelte Gässchen
Als wir endlich davor stehen, wird es kompliziert – in unserem gebrochenen italienisch versuchen wir der unmotiviert wirkenden „Dame“ des Hauses unser Anliegen zu unterbreiten. Das ist schwieriger als erwartet, denn was wir hier in aller Früh wollen, versteht sie einfach nicht. Irgendwann stellen wir einfach die Rucksäcke aufs Zimmer und drücken ihr die Ausweise in die Hand. Jetzt ist es ihr auch egal, dass wir uns auf die Räder schwingen und von dannen ziehen. Essen am Abend ist auch möglich – Na also, geht doch!
Ja, und da gibt es noch so einen Dummkopf (Meiner einer) der die alternativen Tracks zu Hause am PC liegen hat lassen. Wie finden wir jetzt den Trail mit den 136 Kehren zum Lago? Ganz einfach, wir schauen auf die Karte und entscheiden uns für einen Steig der nach vielen Kehren ausschaut – „Mut, kann man ….“
Der Track ist auch gleich gezeichnet und wir starten los. Eine nette Auffahrt führt uns Richtung Monte Calva. Alles ist dabei – flache und steile Passagen, grober Schotter und Asphalt und jede Menge nette Ausblicke.
Blicke über Bondone zum See
Blick Richtung Bondone
Das Wetterbeten hat ja gestern so gut funktioniert – also noch einmal
Drüben Richtung Bocca di Campei wird herumgeballert was das Zeug hält – später stellen wir fest, dass da irgendein Jagdfest stattfindet – glücklicherweise sind wir da heute nicht hinauf gefahren. Ob die Jäger uns verschont hätten!?
Beim Wochenendhaus F.te Berard biegen wir in die vermeintlichen 136 Tornanti zum Idrosee nach Vesta ab. Bikespuren kann ich auch erkennen – also können wir doch nicht so falsch liegen!
Ja und was folgt denn jetzt? Sind wir denn hier im Trailparadies? Ein riesiger Spaß ist das – der Steig führt, teilweise sehr verwachsen, in vielen Kehren hinunter. Manche Stellen sind schwieriger, manche einfacher. Alles im allem einfach nur ein Superrutsch.
Impressionen..
…vom Trail
Meine ersten Photoshopversuche
Nach dem gestrigen Erlebnis sind wir zwar sehr verwöhnt, aber ein Wow ist das allemal.
…immer in dieser
Etwas verwundert bin ich nur über die komplette Fahrbarkeit des Trails – der 136 Tornanti wurden ja als „nur mit Umsetzt-technik“ beschrieben. Sind wir jetzt schon so gut? Und wo ist die eine Fotokehre über den See!?
Tonart.
Manchmal sehr verwachsen
Ja, ja – ich weiss, wir sind zu wenig weit gefahren. Die „136 Tornanti“ gehen vom Monte Stino hinunter, aber wie gesagt irgend so ein Dummkopf hat den Track vergessen!
Meistens aber
schön zu fahren
Aber auf diesem spaßigen Wegchen ist mir das herzlich egal – das erste Mal am Idrosee und schon zwei Trails gefunden! Die zwei bekanntesten bin ich noch gar nicht gefahren – ich werde wohl wieder hierher kommen müssen!!
Nasses Laub durchs gestrige Gewitter lassen uns aber vorsichtiger fahren
Bunnyhop Übungen vergessen, oder?
Nach genialer Abfahrt mit einigen Film- und Fotostopps landen wir in Vesta. Wir entscheiden uns, nicht den Steig hinüber nach Miralago zu schieben, sondern noch eine Ehrenrunde am See zu drehen.
oft gibt der Wald auch nette Blicke frei
Wieder die richtige Entscheidung. Die Runde startet auf der verkehrsarmen, teilweise verwegen gebauten Strasse Richtung südliches Seeufer. Geniale Eindrücke und schöne Aussichten „all inklusive“.
am Seeufer
rechts könnte man über den ausgesetzten Steig direkt nach Miralago
wir starten aber zur netten
Ehrenrunde
Von hier geht es wieder hinauf Richtung Anfo. Auf dieser Straße herrscht wesentlich regeres Treiben. Glücklicherweise können wir den Tunnel vor Anfo auf der alten Strasse umfahren.
Tunnelumfahrung vor Anfo
Den Hügel sind wir irgendwo runter
Blick Richtung Nordosten, rechts oben Bondone
Jetzt ist aber Hungerstillen angesagt und wir fahren hinunter zur am Strand liegenden Pizzeria.
Unglaublich – obwohl direkt am See gelegen, gibt es keine Abstriche bei der Qualität und keinen Aufschlag beim Preis – Höchstbenotung!
ganz schön romantisch
Ja, und was entdecken wir denn hier noch? Liebe Brunnenbauer – so soll ein Brunnen aussehen. Bitte an allen relevanten Transalp-Abschnitten aufstellen!
So müssen Brunnen aussehen
Wirklich kein Witz – Beim Brunnen gibt es normales, kaltes und Mineralwasser. Daneben steht noch eine Tafel mit dem Benutzungsregeln. Wieder eine Sache, die wir noch nie gesehen haben.
Perfekt…
…aber streng reglementiert
Weiter geht unser Genuss-Transalp-Tag. Wir fahren hinüber nach Miralago und belohnen uns selbst mit einem „Chillout“ Nachmittag in der Strandbar – seeeehr gemütlich.
Irgendwann ist aber Schluss mit lustig und wir starten die Auffahrt zu unserer Unterkunft. Mein Wille hält sich ja in absoluten Grenzen, aber was liefern da Peter und Martin ab? Die zwei veranstalten doch glatt ein Rennen hinauf nach Bondone und wir können sie bald nicht mehr sehen.
Die zweite Auffahrt nach Bondone
Als ich im Hotel einreite, bin ich etwas verwundert, dass ich die Räder der zwei Sprinter nicht sehe. Hätte ich mir auch denken können, bei der Bar 50 Meter vor dem Hotel sponsort Martin dem Sieger Peter einen Liter. War ja eine Bergwertung
Irgendwann steuern wir dann doch ins Hotel und nach dem Beautycheck bekommen wir ein ausgezeichnetes Abendessen. Wenn die „Mama“ auch immer grantig dreinschaut – Kochen kann sie!
Nur das Dolce will sie nicht so recht herausrücken. Aber Martin erklärt ihr schon, dass er auch mit einem Eis aus der Vitrine zufrieden ist.
Bald sind Peter und ich müde – Fritz und Martin schaffen noch einen Liter!